Über Trauer
Trauer ist ein angeborenes Gefühl – es lässt sich nicht verbieten. Versucht man es dennoch, kann der Grundstein für zahlreiche psychische und physische Erkrankungen gelegt werden.
Den gesunden Umgang mit Trauer und Tod lernen wir bereits als Kind, oder besser, wir lernten es. Sterbende wurden früher in den Häusern aufgebahrt um sich verabschieden zu können. Geburt, Krankheit und Tod waren natürliche Vorgänge, an denen die ganze Familie teilgenommen hat. Als Großfamilien begannen sich „aufzulösen“ wurde all dies ausgelagert und man begann das Sterben und die Trauer zu tabuisieren – „Trauer ist die Lösung, nicht das Problem.“ (Trauerforscherin Chris Paul)
Kindern zu erklären, dass jemand verstorben ist, löst bei Erwachsenen oftmals Hilflosigkeit aus. Dennoch darf es kein Tabuthema sein; es ist wichtig, Kinder über Tod, Trauer und das Sterben zu informieren. Eltern sehen sich oft mit den eigenen Ängsten konfrontiert, wenn Kinder direkte und konkrete Fragen zu diesen Themen stellen, weshalb Kindern die Gelegenheit genommen wird, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Durch nicht beantwortete Fragen können Ängste auch nicht angesprochen werden. In diesem Zusammenhang kann der Eindruck entstehen, dass Trauer unerwünscht ist.
Weil Kinder den Tod nicht mehr als Teil des Lebens erfahren, benötigen sie umso mehr Unterstützung um ihn zu begreifen und infolge akzeptieren zu können.